Was ist Aikido
Aikido ist eine japanische Kampfkunst. Die Bedeutung des Namens erschließt sich aus seinen Teilen: Ai heißt Harmonie oder harmonische Distanz. Ki steht für die Energie des Lebens, und Do bedeutet Übung oder Weg.
Im Fernen Osten – etwa in der traditionellen chinesischen Medizin, im Qigong oder im Shiatsu – versteht man unter den Begriff Ki die uns innewohnende Energie, die man am besten mit „Vitalität“ übersetzt. Die harmonische Distanz ist die Bedingung, damit Ki frei und ungehindert zirkulieren, damit sich der vitale Mensch ohne Störungen entwickeln kann.
Fast alle Techniken und Übungen des Aikido basieren darauf, diese universelle, vitale Energie zu erkennen, zu nutzen und zu lenken. Ki hat seinen Sitz im unteren Bauchraum (Hara) und seine Quelle in der tiefen, bewussten Atmung. Mit seiner Hilfe findet der Mensch zum Aufrechten Gang, zur inneren Klarheit und zu defensiver Stärke. Basis des Aikido sind die Kräfte, die aus dem Hara in alle Richtungen nach außen wirken. Deshalb erscheinen die weichen, sehr schnellen und dynamischen Bewegungen im Aikido oft wie Kreise oder Kugeln.
Im Aikido bilden Körper und Geist eine untrennbare Einheit. Diese fernöstliche Kampfkunst basiert auf den Prinzipien von Zen. Die Aikidoka streben danach, beide Aspekte des menschlichen Da-Seins – Psyche und Physis, Eros und Logos – in Übereinstimmung zu bringen. Es geht darum, im Ausgleich beider Pole zu Achtsamkeit, Stärke und Präsenz zu gelangen.
Beim Aikido wird der Angriff nicht durch einen Gegenangriff erwidert, sondern die mentale und Bewegungsenergie des Angreifers aufgenommen und offensiv umgewandelt. Um den Gegner abzuwehren, braucht man wenig körperliche Kraft, wohl aber ungestörte Wahrnehmung und gute Koordination der Bewegungen.